Michael Rüsenberg

                                                                                                                                      foto:Y.E.Schweidtmann

MUSIKJOURNALIST AUTOR+KLANGKÜNSTLER

MICHAEL RÜSENBERG

 

ABSOLVIERTE EINE KAUFMÄNNISCHE LEHRE UND LEBT SEIT 1969 IN KÖLN, WO ER SEIN ABITUR ABSOLVIERTE, UM DANN THEATER-, FILM- UND FERNSEHWISSENSCHAFT SOWIE SOZIOLOGIE UND PHILOSOPHIE ZU STUDIEREN. ER IST KO-AUTOR DREIER SOZIALWISSENSCHAFTLICHER STUDIEN ZUM KONZERTPUBLIKUM UNTERSCHIEDLICHER GENRES IN DEN 1970ERN UND 1980ER JAHREN.SEIT 1970 IST RÜSENBERG JOURNALISTISCH AKTIV, ZUNÄCHST FÜR DEN CLUB 17 DER KÖLNISCHEN RUNDSCHAU. DANN SCHRIEB ER FÜR DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG UND SÜDDEUTSCHE ZEITUNG EBENSO WIE AKTUELL FÜR DIE FRANKFURTER RUNDSCHAU. SEIT 1973 IST ER IM HÖRFUNK TÄTIG; HAUPTSÄCHLICH AUF WDR 3 MODERIERT ER JAZZSENDUNGEN WIE IN BETWEEN UND JAZZCITY (2003 ABGESETZT). DANEBEN WAR ER ZEITWEISE AUCH ALS FERNSEHJOURNALIST TÄTIG; FÜR DEN DOKUMENTARFILM SCHÖNE POESIE IST KRAMPF IM KLASSENKAMPF, ESSENER SONGTAGE 1968 ERHIELT ER 1989 DEN ADOLF-GRIMME-PREIS MIT SILBER (ZUSAMMEN MIT JOACHIM RÜSENBERG). GEMEINSAM MIT CHRISTIAN WAGNER PRODUZIERTE ER DIE ALBERT MANGELSDORFF ROLLE (EINE VIEREINHALB STÜNDIGE DOKUMENTATION, DIE 2000 IM ROCKPALAST LIEF). SEIT 1991 BESCHÄFTIGT RÜSENBERG SICH AUCH ALS KOMPONIST UND HÖRSPIELAUTOR MIT KLANGKUNST. BEI SEINEN WERKEN GEHT ER VONORIGINALKLÄNGEN AUS, DIE ER DURCH MONTAGE VERDICHTET. BEISPIELSWEISE ENTWICKELTE ER ZU PETER HÖLSCHERS [ORANGE]SCAPE EINE AUS KLÄNGEN AUS DEM MAGHREB KOMPONIERTE SOUNDSCAPE MAGHREBINIA.DEN WDR-JAZZPREIS 2015 IN DER KATEGORIE “EHRENPREIS” BEKAM RÜSENBERG “FÜR EIN HERAUSRAGENDES JOURNALISTISCHES LEBENSWERK”.

Joachim Rüsenberg

Joachim Rüsenberg

31.12.51    geboren in Essen

23.02.16  verstorben in Düsseldorf

 

Kunstakademie Düsseldorf

zunächst Malerei bei Gerhard Hoehme, später Filmklasse

Filmkollektiv LERM

Leufen, Etschenberg, Rüsenberg, Michelberger

u.a. Film "Die letzte Rache" mit Musik von Der Plan

1988 mit Michael Rüsenberg, Grimmepreis in Silber für

"...schöne Poesie ist Krampf"

Internationale Essener Songtage 1968

Langjährige Zusammenarbeit mit Katharina Mayer

("akustische Projektionen")

siehe auch Video Hier:

http://www.realambient.de/index.php/news

Mitbegründer des Künstlervereins Onomato, Düsseldorf

Zahlreiche Klangkunst-Projekte und -Ausstellungen

u.a. in Hamburg, Bremen, Köln, Bonn

 

In den letzten Jahren "Wieder-Entdeckung" des Visuellen

 

durch digitale Fotografie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...und schmizt so schön, mein wachsendes Archiv...

Edition für die Aufarbeitung des Nachlasses

von Joachim Rüsenberg 

25 Personen, darunter bildende Künstler, Musiker und freie Denker, haben eigene Arbeiten gespendet für eine Kunstmappe, aus deren Erlös die Aufarbeitung des Nachlasses von Joachim Rüsenberg begonnen werden soll.

Joachim Rüsenberg (1951 - 2016) war bildender Künstler, Musiker und Mitbegründer des onomato künstlervereins.

Die Mappe wird mit einem Preis von 250,- € günstiger angeboten als manche darin enthaltene Originale, die Edition ist limitiert.

Mit Arbeiten von: Wulf Aschenborn, Terry Buchholz, Andrea Dietrich, Mechthid Hagemann, Almuth Hickl, keit, Christoph Korn, Norbert Kraus, Elisabeth Luchesi, Katharina Mayer, Charly Müller, Markus Mußinghoff, onomato künstlerverein, Veronika Peddinghaus, Joachim Rüsenberg, Michael Rüsenberg, Thomas Rüsenberg , Yvonne Schweidtmann, Frauke Tomczak, Jens Stittgen, Enis Vardar, Wilder Weizen, Anne Wissmann

 

kontakt@onomato-verein.de


amour fou

Projektskizze

 

 

Michael Rüsenberg

 

„…ich sage nur, wie es mir entgegenkömmt.“ (J.W. Goethe, 1786)

 

from the vaults of JR*

 

Ich bin Yvonne Schweidtmann dankbar, dass sie mir mit „amor fou“ einen Rahmen gegeben

und zur gleichen Zeit auch die Pistole auf die Brust gesetzt hat.

Sonst wäre ich erst später ins Archiv meines Bruders abgetaucht, vielleicht auch gar nicht mehr.

Denn „Archiv“ ist ein viel zu schönes Wort für einen so verstreuten Nachlass, auch medientechnisch stellt er eine Herausforderung dar.

Viele Klänge liegen auf analogen und digitalen Cassetten vor, die ich gar nicht mehr verarbeiten kann. Dass CD-Rs eine begrenzte Lebensdauer haben, ist mir durch die Fundstücke bei Joachim bewusst geworden.

Ich ziehe den kühnen Schluss, dass vieles davon auf die Festplatten überspielt worden ist, deren Inhalt helfende Hände im Onomato freundlicherweise auf USB-Sticks gezogen haben.

Ja, es gibt Papier. Und manches, was ich an Texten zu finden hoffte, ist darunter.

Die Textsorten variieren so stark, wie die Ordnung, in der ich sie vorfand.

Ihr gemeinsamer Nenner: JR. 

Und dieser Nenner ist groß. Viel größer, als ich ihn aus sechs Jahrzehnten persönlicher 

Beobachtung hätte abschätzen können.

 

Ich wiederhole gerne, was ich am 26.4.16 beim „Requiem“ im Onomato gesagt habe:

Mein Bruder, Joachim war in weit größerem Ausmaß Künstler, als ich es aus obiger Beobachtung

erfahren habe. Vieles, vieles kannte ich nicht, wusste ich nicht, war mir neu.

 

Meine Klangkomposition „…ich sage nur, wie es mir entgegenkömmt“ ist der marginale Versuch,

davon etwas mitzuteilen. 

Ihr systematischer Anspruch ist gering. Ich habe mich auf zwei klar erkennbare Textsorten beschränkt: Tagebuch-Auszüge, unvollständig, aus verschiedenen Jahrzehnten gelesen von Michael Müller, sowie eine Art „Drehbuch“, von dem ich - wegen der abweichenden Typografie - nicht sicher bin, ob es von Joachim stammt (andere Personen aus seinem Umkreis aber wohl),

gelesen von Ulrike Froleyks.

Die Klänge hat Joachim aufgenommen, ich habe sie in keiner seiner Kompositionen wieder gefunden. Ich fand sie sehr attraktiv, sie erscheinen sowohl in ihrer originalen wie auch in transformierter Form.

Ich habe also die Klänge, nicht die Texte, verändert. Ganz im Sinne des Goethe-Zitates, das ja nicht zu verstehen ist als einfaches Durchreichen.

Ach ja, amour fou. Das ewige Menschheits-Thema scheint auch bei Joachim eine Rolle gespielt zu

haben. Ich maße mir nicht eine Sekunde an zu sagen, ob es je so war.

 

 

 

 

*Arbeitstitel; wahrscheinlich bleibt er, denn es handelt sich schon um die zweite Goethe-Fundstelle bei Joachim.