Vortrag:

 "Der Ruin des Mächtigen. Amour fou und die Politik".

Prof. dr. martin papenheim

 

ist Historiker und Religionswissenschaftler an der Universität Bochum.

Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Kulturgeschichte des Politischen

und die Geschichte Neuer Religiöser Bewegungen. 

"Der Ruin des Mächtigen. Amour fou und die Politik".

 

In seinem Vortrag  entwirft Martin Papenheim ein Panorama des Verhältnisses von Macht, Begehren, Lust und Liebe von der antiken Mythologie bis zur Gegenwart.

Macht stellt sich immer auch als Potenz dar.

Mächtige Männer haben schöne Geliebte. Könige haben Mätressen.

Die Grenzen zwischen reinem Begehren, Liebe und Verfallenheit sind dabei fließend, aber ein Fürst scheitert bis zum 19. Jahrhundert nie an der Liebe.

Zwar wird er für unzüchtiges Verhalten bestraft, aber erst in der Neuzeit kann eine Liebe einen Fürsten in den Ruin treiben.

Die Potenz ist kein Decorum der Macht mehr. Erst recht gilt dies für die modernen Politiker.

Für sie gelten jetzt die bürgerlichen Maßstäbe ihrer Klientel, die diese in ständiger Beobachtung einfordert.